Störche in Drage



Neues zum Drager Strochenpaar
Anfang April hatte das bange Warten endlich ein Ende –
das Storchenpaar (das Männchen ist beringt), welches erstmalig 2018 in Drage einen Brutversuch startete, kam wieder.
Sofort wurde fleißig neues Nistmaterial von beiden Störchen für den Horst auf der alten Eiche gesammelt. Wenig später fing die unberingte Störchin zu brüten.
Ende Mai entdeckte „die Besitzerin“ durch das Fernglas einen kleinen grauen Kükenkopf, zwei weitere einige Tage später.
Sofort erklärten sich die Angler bereit, Fisch für die Störche zu bringen, denn der Verdacht liegt nahe, dass die letzte Brut durch den trockenen und heißen Sommer verhungert ist.
So konnte am 28.06.2019 Jörg Heyna erfolgreich die erste Storchenberingung in Drage durchführen. Mit einem Leiterwagen erreichte er das Nest und packte die drei Jungstörche in einen dunklen Beutel. Auf dem Rasen wurden sie dann beringt und gewogen (alle waren ca. 3 kg schwer). Zum Schluss wurden auch noch Schnabel und Nasenlöcher auf Fremdkörper untersucht, denn viele Störche schleppen unabsichtlich Plastikmüll und Schnüre (z.B. von Heuballen) ins Nest.
Da die Störche sich tot stellen (Akinese), läuft die Prozedur ganz ruhig ab.
Seit den 60iger Jahren hat Drage nun wieder ein festes Storchenpaar und vielleicht brütet ja einer der Jungstörche zukünftig auch in Drage – zwei Nester sind noch zu vergeben!

 

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Da hatte doch eine Neubürgerin spontan die Idee ein Storchennest an ihrem neuen Domizil anzubieten! Flugs einen Weidenkorb bestellt, ausgestattet mit allem, was Störchen wichtig ist und mit dem Geräteeinsatz eines hilfsbereiten ansässigen Landwirts auf einen gekappten Baum gesetzt und – als wäre es selbstverständlich – hat sich doch tatsächlich (nach kleinen Revierkämpfen) gleich ein Storchenpaar dort angesiedelt: ER – 6 Jahre alt, beringt 2012 am Gut Appeldör in Dithmarschen; wiederentdeckt 2016 in St. Annen und 2018 in Drage. SIE – noch unberingt, aber gleich mit an der Nesteinrichtung beteiligt.

Nach erfolgreicher Brut haben dann beide versucht, 2 Jungstörche aufzuziehen – es wurde vielerlei Futter angeschleppt und auch der örtliche Angelverein hat sich mit einem Aufruf an die Angler an der Futterbeschaffung beteiligt; doch leider war die Aufzucht nicht erfolgreich. Verhungert oder verdurstet oder ausgeräubert – es konnte bisher nicht geklärt werden. Ein zweiter Brutversuch ist dann wohl auch misslungen, ein zerbrochenes Ei lag jedenfalls unter dem Nest.
Nun kommen die beiden Eltern nur noch sporadisch mal zum Nest in der Dorfstraße und werden ja auch bald gen Süden aufbrechen. Hoffen wir also auf eine Wiederkehr im nächsten Jahr und auf mehr Erfolg bei der Aufzucht.
Neu installiert wurde in diesem Frühjahr auch eine Nistplattform im Deljekoog gegenüber der Badestellenzufahrt und das bisher seit 12 Jahren angebotene Nest auf einem alten Strommast Holm/Ecke Achterum wird aktuell von den Nachbarn erneuert und wieder aufgesetzt. Hier wurden die bisherigen Ansiedlungsversuche immer wieder von den starken Rivalen aus den Nachbardörfern vereitelt.
Also – vielleicht wird es ja doch mal was mit Jungstörchen in Drage!