Unser Dorf hat Zukunft
Gemeinde Drage
Die Bürgermeisterin
Drage, 24. März 2018
Wettbewerbsbeitrag zum Landeswettbewerb 2018
Liebe Dragerinnen und Drager,
die hier vorliegende Zusammenstellung von Informationen und Daten ist unser Beitrag zum Landeswettbewerb 2018
„Unser Dorf hat Zukunft“
Diese aktuelle Erfassung unserer Dorfaktivitäten und Vorhaben wurde von den Mitgliedern der Gemeindevertretung zusammengestellt. Sie orientiert sich an den Themengebieten und Beurteilungskriterien der Wettbewerbsausschreibung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Ergebnis erschien uns trotzdem so interessant, dass wir es gern der gesamten Dorfgemeinschaft zugänglich machen wollen.
Themenfeld 5.1 – Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Das aktuelle Entwicklungskonzept der Gemeinde Drage bezieht sich auf die Erhaltung und Gestaltung des Ortsbildes sowohl bei der Bebauung bestehender Lücken und Erneuerung alter Bausubstanz als auch im Hinblick auf bebauungsfähige Flächen im Dorfkern, die durch Abriss ausgedienter landwirtschaftlicher Gebäude frei geworden sind.
Um über die nötige Zeit zur Erarbeitung einer von der großen Mehrheit der Bürger/innen mitgetragenen und akzeptierten Ortsgestaltungssatzung zu verfügen, wurde im Zusammenhang mit dem Aufstellungsbeschluss für einen großflächigen B-Plan eine Veränderungssperre erlassen, so dass kurzfristige Bauvorhaben im Einzelfall der Gemeinde zur Prüfung der Gestaltungskriterien vorgelegt werden müssen.
Zur fachkompetenten Begleitung des Verfahrens wurde ein Planungsbüro der Region beauftragt, das die Gemeindevertretung berät und die Information und Mitwirkungsmöglichkeiten der Bürger/innen moderiert und koordiniert.
Ziel der Gemeinde ist ein lebendiges Dorf für Jung und Alt mit gesunder Wirtschafts- und Infrastruktur, mit Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten für Alt- und Neubürger und Integrationsfähigkeit und Toleranz für Menschen mit Handicaps und Fluchttraumata.
Hinsichtlich der demografischen Entwicklung ist zwar eine Verschiebung der Altersstruktur zu verzeichnen, demgegenüber steht aber auch ein steigender Bedarf junger Paare und Familien, sich in der Gemeinde anzusiedeln bzw. im Dorf zu bleiben; dabei ist sowohl die Übernahme und der Umbau vorhandener Gebäude als auch der Wunsch nach einem Eigenheim präsent. Letzterem kommt die Gemeinde durch Ausweisung eines kleinen Baugebietes in Dorfrandlage nach, das jedoch aufgrund der aktuell noch geltenden Maßgaben der Landesentwicklungsplanung bisher nicht genehmigungsfähig ist. Eine Eingabe des Bürgermeisters beim Ministerpräsidenten wurde vom Innenministerium dahingehend beantwortet, dass die aktuelle Überarbeitung des Landesentwicklungsplans voraussichtlich auch für Drage eine neue, positive Rechtsgrundlage schaffen wird.
Die Infrastruktur und Versorgungslage der Gemeinde und ihrer Bewohner/innen benötigt derzeit keine Ergänzungen:
• ein privat geführter Gemischtwarenladen bietet alle Waren des täglichen Gebrauchs an; regelmäßig 1 x pro Woche kommen zusätzlich ein Lebensmittelhändler mit ausschließlich regionalen Produkten („Kurt kommt“) und ein Fischhändler mit Verkaufswagen. Bio-Gemüsekisten, Meiereiprodukte („Milchkanne Bergenhusen“) und Bio-Brot werden regelmäßig auf Bestellung angeliefert. An das örtliche Senioren- und Pflegeheim ist ein Cateringservice angeschlossen, der sowohl Mittagstisch als auch Partybedarf anbietet.
• In Sachen Gesundheitsversorgung und Vorsorge sind im Dorf eine Hebamme und eine Fußpflege-Praxis beheimatet. Der ambulante Pflegedienst aus dem Nachbarort und der dänische Gesundheitsdienst (Sundhedstjeneste) besuchen ihre Patienten nach Bedarf. Mehrere Mitarbeiter/innen der Pflegedienste wohnen in Drage. Die ärztliche Versorgung wird in den direkten Nachbarorten Friedrichstadt, Schwabstedt und Stapel abgedeckt; hier sind neben Allgemeinärzten auch Zahnärzte und Physiotherapiepraxen ansässig. Bedingt durch den ärztlichen Bedarf im Senioren- und Pflegeheim machen die Hausärzte in Drage auch noch Hausbesuche.
• Als kleine Gemeinde bietet Drage im Bildungssektor nur noch Angebote für Kleinkinder: Den Vormittags-Spielkreis für 1-4-Jährige zusammen mit Nachbardorf Seeth und den Dänischen Kindergarten in Kooperation mit Friedrichstadt.
• Die Hilfestellung und Integration für Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten wird über private Initiativen in Abstimmung mit offiziellen Stellen erbracht.
• Neben den ÖPNV-Buslinien Husum-Erfde-Rendsburg und Friedrichstadt-Dörpstedt-Schleswig, die Drage mehrmals täglich anfahren, ist ab August 2018 ein Rufbus-System angekündigt, das der Kreis Nordfriesland umsetzen will.
• Für den digitalen Breitbandausbau ist die Gemeinde vorbereitet. Drage ist Mitglied im Zweckverband für den Breitbandausbau. Im Zuge der Verlegung von Nahwärmeleitungen wurden schon vorbereitend die Leerrohre zur Aufnahme der Glasfaserkabel berücksichtigt.
• Seit 2015 versorgt ein ansässiger Energieversorgungsbetrieb (Biogas Hasche-Spangenberg GmbH & Co.KG) 135 Häuser (54 % im überwiegend alten Baubestand) in Drage mit Wärme; großenteils Abwärme aus der Stromerzeugung. Das Unternehmen plant für die Zukunft die eigenständige Stromversorgung der Gemeinde. Aktuell ist allerdings noch die Installation einer E-Car-Ladestation von Seiten des Amtes Nordsee-Treene vorgesehen.
• Zur Naherholung bietet Drage eine attraktive Fluss-Badestelle, einen Kanuanleger in der Eider sowie weitreichende Wander-, Radwander- und Reitwege im Wegenetz des Landschaftsraums Eider-Treene-Sorge. Drage ist Mitglied im Tourismusverein Friedrichstadt und Umgebung.
Zur Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in den Entwicklungsprozess der Gemeinde werden neben den öffentlichen Sitzungen mit Bürgerfragestunden gesonderte Einwohnerversammlungen, Informationsabende und nicht zuletzt gemeinsame Arbeitseinsätze (Schiet sammeln = sauberes Schleswig-Holstein) und Dorffeste veranstaltet. Für die o.g. Entwicklung der Ortsgestaltungssatzung sind darüber hinaus Workshops geplant. Die Erarbeitung dieser Satzung kann durchaus als Auftakt eines weitergehenden Ortsentwicklungskonzeptes angesehen werden.
Die ansässigen Unternehmen bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze, auch Berufsfindungspraktika sind möglich. Sie werden, wo immer möglich, in den Entwicklungsprozess der Gemeinde einbezogen (z.B. Erneuerung der Badestege durch ortsansässige Firma). Nicht zuletzt werden auch Infrastrukturmaßnahmen wie Wegebau und -erneuerung im Sinne ihrer wirtschaftlichen Erfordernisse vorgenommen. Ein moderater Gewerbesteuersatz sowie das gemeindliche Entgegenkommen bei vielerlei Baumaßnahmen (z.B. gebührenfreie Unterquerung der Gemeindestraßen zur Verlegung der Nahwärmeleitungen) mögen darüber hinaus Anreiz bieten für die Niederlassung neuer Unternehmen.
Aktuell sind in Drage 22 kleine und mittlere Betriebe ansässig:
• Senioren- & Pflegeheim (ca. 50 Beschäftigte)
• Biogas GmbH & Co.KG (7 Beschäftigte)
• Biogas-Vertrieb Nord GmbH (2 Beschäftigte)
• WiHaTec (8 Beschäftigte)
• Dachdeckerei (8 Beschäftigte, davon 2 Auszubildende)
• Metallbau – Neue Werkstatt (5 Beschäftigte, davon 2 Azubi)
• 2 Landwirtschaftliche Betriebe (10 Beschäftigte, davon 4 Azubi)
• Weihnachtsbaumanbau- und Tannengrün-Verkauf (3 Festangestellte + 15 Saisonkräfte)
• 2 Kinderheime (8 Beschäftigte)
• Zimmerei (2 Beschäftigte)
• Gemischtwarenladen (Familienbetrieb)
• Baumschule/Gärtnerei mit Tannenbaum-Verkauf
• KFZ-Werkstatt
• Bootsmotoren-Werkstatt
• Reetanbau, -ernte und -handel
• Ofenbau- und Fliesenlegerbetrieb
• Frisiersalon
• Hebamme
• Fußpflege- und Kosmetik-Studio
• Design-Schmuck
• Angelzubehör
Themenfeld 5.2 – Soziale und kulturelle Aktivitäten
Der gemeinsame Veranstaltungskalender der Gemeinden Drage und Seeth wird bei einem Koordinationstreffen im November für das kommende Jahr erstellt. Die Gemeinden und alle relevanten Vereine tragen ihre geplanten Termine zusammen und veröffentlichen sie im gemeinsamen Faltblatt und auf den Internet-Plattformen der Gemeinden.
Als Veranstaltungsorte stehen das Drager (sowie das Seether) Dorfgemeinschaftshaus, das Schützenheim (auch vereinsübergreifend) und das SSF-Versammlungshaus (ehem. Dänische Schule) zur Verfügung. Das Drager Dorfgemeinschaftshaus (DGH), in dem auch die Freiwillige Feuerwehr ihr Domizil hat, wird intensiv genutzt, so dass im letzten Jahr mit Zielrichtung Daseinsvorsorge und Kulturförderung die Mitfinanzierung für eine Erweiterung von Seiten der AktivRegion beantragt wurde (s. auch 5.4).
Weitere Orte der Begegnung sind Kinderspielplatz, Bolzplatz, Bootsanlegestelle, Kanueinsatzstelle und insbesondere die Badestelle, die im Rahmen der Dorferneuerung an einer günstig gelegenen Schleife der Eider angelegt wurde und nicht nur von Einheimischen im Sommer gerne genutzt wird. Hier findet auch das inzwischen als traditionell geltende „Frühstück an der Eider“ am ersten Augustsonntag sowie das seit einigen Jahren eingeführte „Ostereier-Sammeln“ statt.
Drage hat ein umfangreiches Vereinsgefüge. Einige dieser Vereine agieren auch ortsübergreifend mit den Nachbargemeinden:
• Die Drager Ortsgruppe des DRK sorgt bei den Veranstaltungen und Sitzungen der Gemeinde für die Versorgung der Teilnehmer und lädt ihre Mitglieder und Gäste zu Spielenachmittagen, Frühlings-, Sommer- und Erntefest, zu Seniorennachmittagen und Ausflügen ein.
• Die „Organisationsgruppe Kinderfest“ trifft sich regelmäßig zur Vorbereitung dieses sommerlichen Events, organisiert Spendensammlungen für die Preise und bereitet im Herbst das Laternelaufen für Kinder mit Eltern und Großeltern vor.
• Der Ringreiterverein veranstaltet sein jährliches Ringreiten um die Königswürde, organisiert das Fahrrad-Ringreiten für Kinder und engagiert sich überörtlich beim Amtsringreiten. Zum sommerlichen Ringreiterfest wird regelmäßig das ganze Dorf eingeladen.
• Auch die Drager Schützengilde feiert über ihre einschlägige Vereinstätigkeit hinaus ihr sommerliches Schützenfest, zu dem alle Dragerinnen und Drager nebst Gästen herzlich eingeladen sind.
• Der Angelsportverein ASV Drage e.V. zählt inzwischen über 200 Mitglieder und widmet sich besonders stark der Jugendförderung. Auf einem von der Gemeinde gepachteten Wassergrundstück im Außenbereich kümmern sich die Angler neben ihrer bestimmungsgemäßen Vereinstätigkeit auch der Pflege von Natur und Landschaft. Auch dieser Verein lädt zu seinen jährlichen Festveranstaltungen (Sommerfest + Grünkohlessen) Gäste ein.
• Der SSF (Sydslesvigsk Forening) bietet regelmäßig Dänischkurse und ausgesuchte Kulturveranstaltungen im eigenen Versammlungshaus an. Am alljährlichen Jahrestreffen der dänischen Minderheit (Årsmøde) im Juni kommen Teilnehmer aus der gesamten Region und Dänemark zusammen. Im musikalisch begleiteten Umzug durchs Dorf wird insbesondere am Senioren- und Pflegeheim Dahrenhof ein Ständchen für die Bewohner gebracht. Da viele Drager Kinder den Dänischen Kindergarten (Dansk Børnehave) und die Dänische Schule in Friedrichstadt besuchen, gilt auch diese Veranstaltung als Dorf-Event.
• Die Theatergruppe Seeth-Drage führt alljährlich ein plattdeutsches Theaterstück auf. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen gelegt; sie zeigen sich bei den Abendveranstaltungen mit einem gesonderten plattdeutschen Stück im Vorprogramm. Die Veranstaltungen der Theatergruppe sind regelmäßig ausgebucht.
• Die „KinoMexx Drage“, eine Gruppe engagierter Filmliebhaber/innen, organisiert im Winterhalbjahr einmal monatlich einen Filmnachmittag im DGH mit ausgesuchtem Programm, zugeschnitten einerseits auf Kinder, andererseits auf Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben, ins Kino zu gelangen. Die Gemeinde unterstützt dieses Engagement mit der Übernahme der Lizenzgebühren für die Filmausleihe.
• Der Männergesangverein (MGV) begleitet viele Veranstaltungen mit seinem Liederprogramm
• Die Gymnastikgruppe für ältere Mitbürger trifft sich wöchentlich im DGH
• Ein Elektronik-Ingenieur bietet in seiner Freizeit „Technik im Dorf“ für Kinder ab 12 an
• Bauernhof-Pädagogik – auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Dorf wird der Umgang mit Tieren, Pflanzen und Umwelt Kindern aus verschiedenen Einrichtungen näher gebracht.
• Der Kulturförderverein veranstaltet Kreativabende, Ausflüge, Vortragsveranstaltungen
• Die Bootsgemeinschaft Drage unterhält einen kleinen Hafen und eine Slipanlage an der Eider
• Frühstück und (Mittag-)Essen in Gemeinschaft, monatliche Veranstaltungen, an denen zunehmend auch Mitbürger/innen anderer Dörfer teilnehmen
• Der Sportverein TSV Seeth-Drage mit 7 Mannschaften trainiert mehrmals wöchentlich im Nachbarort.
• Die Jagdgemeinschaft, Hegering Drage-Seeth-Koldenbüttel setzt sich für die Pflege der heimischen Natur ein.
Bei einigen Veranstaltungen und Aktivitäten kooperieren die o.g. Vereine und Gruppen auch untereinander; so organisieren z.B. Freiwillige Feuerwehr und Schützengilde das Bekenbrennen; FFW + Orga-Gruppe Kinderfest + Dän. Kindergarten das Laternelaufen; alle zusammen den Adventsmarkt und die Aktion „sauberes Dorf“ (Schietsammeln).
Die Gemeinde unterstützt die Arbeit der Vereine mit regelmäßigen Zuschüssen aus dem Gemeindehaushalt und mit der kostenlosen Bereitstellung des Dorfgemeinschaftshauses. Im Einzelfall und auf Antrag werden auch Zuwendungen für besondere Anlässe oder Baumaßnahmen gewährt.
Das ehrenamtliche Engagement im Dorf wird beim traditionellen Neujahrsempfang gewürdigt, der mit einem gemeinsamen Essen und verschiedenen Darbietungen feierlich ergänzt wird.
Die Betriebe im Dorf unterstützen den Sport mit Trikot- und Bandenwerbung, beim „Lauf zwischen den Meeren“ auch mit der Übernahme der Startgebühren für die 2. Mannschaft (die Startgebühren für die 1. Mannschaft trägt die Gemeinde). Vereine und Gemeinde werden von der örtlichen Wirtschaft durch Ausleihe von schwerem Gerät (z.B. Hubsteiger, Generator) und Bereitstellung von Materialien (Ringreiten) unterstützt.
Die Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen, Senior/innen und Menschen mit Behinderungen ins Dorf- und Vereinsleben erfolgt über Angebote wie Kinderfest, Laternelaufen, Ostereiersuche, sportliche Aktivitäten im TSV Seeth/Drage, Jugendfeuerwehr, Kinonachmittage, Essen in Gemeinschaft, Seniorennachmittage des DRK, Kirche im Dorf, Karten- und Bingo-Abende,Dorf- und Vereinsfeste für alle Altersgruppen mit Abholdiensten nach Bedarf. An der Badestelle wurden im letzten Jahr eigens für die Menschen aus den autistischen Wohngruppen in Seeth die zu ihrer Hilfestellung erforderlichen Handläufe am Badesteg installiert.
Die Gemeinde wird regelmäßig (1 x im Monat) von den Büchereibussen angefahren, um die Ausleihe vielfältiger Medien zu ermöglichen. Sowohl der deutsche als auch der dänische Bücherbus werden gut frequentiert und von der Gemeinde finanziell unterstützt. Bildungsangebote in der Gemeinde selbst sind die Bauernhofpädagogik auf dem Hof Spangenberg, einzelne Angebote des SSF und des dänischen Schulvereins (Skoleforening) zum Erwerb von dänischen Sprachkenntnissen, ein Technikkurs für Jugendliche ab 14 Jahre und Deutschunterricht für Geflüchtete auf privater ehrenamtlicher Basis.
Für Kleinkinder besteht das Spielkreisangebot (Seeth/Drage) um soziale Kompetenzen zu erlernen, für junge Mütter bietet die Hebamme im Ort Rückbildungsgymnastik an. Im nahegelegen Schulstandort Friedrichstadt (regelmäßige Busanbindung) befinden sich die deutschen und die dänischen Kindergärten und Grundschulen sowie die Gemeinschaftsschule. Angebote wie musikalischer Einzelunterricht und Mitwirkung im dänischen Schulorchester, Mutter-Kind-Turnen, Deutsch für Ausländer, der Jugendkreis und die Pfadfinder im evangelischen Gemeindehaus, verschiedene Kurse der VHS Friedrichstadt ergänzen hier die Möglichkeiten der kleinen Gemeinde Drage. Für die weitergehende schulische und berufliche Bildung sind die 2 Gymnasien und die beruflichen Schulen/RBZ in Husum mit dem ÖPNV gut zu erreichen.
Für die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung gibt es in der Gemeinde gute Beispiele; so bekleidet z.B. ein Autist die Position des Gewässerwartes im Angelverein und in der Jugendfeuerwehr werden Jugendliche mit Entwicklungsverzögerung aufgenommen und ausgebildet.
Die größeren Betriebe in Drage bieten Praktikumsplätze für Schüler/innen an und stellen im überschaubaren Umfang auch Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft, im Metallbau und im Dachdeckerhandwerk (insbesondere Reetdachdecker) zur Verfügung. Betriebsbesichtigungen und Aktionen wie „Tag des offenen Hofes“ unterstützen die Orientierungsmöglichkeiten.
Engagierte Bürger/innen („Kümmerer“) halfen den Geflüchteten, die in Drage landeten, mit Wohnungsvermittlung, Fahrdiensten zum Amt, zum Arzt und Hilfestellung jeglicher Art. Bei Zuzug von Neubürgern erfolgt häufig ein persönlicher Willkommensbesuch des Bürgermeisters, ein Kranz oder eine Girlande der Nachbarn und die Vereine bieten eine Mitgliedschaft an. Für neu geborene Drager/innen wird überlegt, als Willkommensgruß jeweils einen Obstbaum zu pflanzen.
Traditionell wird zu Mariä Lichtmess (40 Tage nach Weihnachten = 2. Febr.) das Bekenbrennen veranstaltet. Am Sonntag davor werden aus Weiden und Stroh die Beken gebunden; hier sind alle aufgerufen zu helfen und es kommen DRK, MGV und viele Menschen aus dem Dorf zusammen. Am Abend des 2. Februar werden die Beken dann am großem Reisighaufen entzündet und die Menschen feiern zusammen bei Grillwurst und Getränken.
Alle 5 Jahre feiert eine Stapelholmer Gemeinde das Heimatfest, an dem sich auch Sänger, Trachtentänzer und viele Vereine aus den umliegenden Dörfern beteiligen. Drage beging dieses Fest im Jahr 2005.
Für Drager Neubürger hält der Bürgermeister regelmäßig eine Dorfchronik parat, die von Prof. Dr. Rolf Kuse im Jahr 2010 veröffentlicht wurde.
Themenfeld 5.3 – Ästhetische und nachhaltige Entwicklung des Ortsbildes
Die Gründung der Gemeinde Drage wird in den Zeitraum nach der ersten großen Manndränke (Marcellusflut) nach 1362 datiert als die alte Siedlung Dornebüll und mit ihr die St.Johannis-Kapelle in der Treeneniederung zerstört wurde (s. auch Anlage „Auszug aus der Chronik von Drage“). Die damaligen Menschen siedelten um auf die westliche Zunge des Stapelholmer Geestrückens und gründeten das heutige Dorf Drage.
Die Entwicklung im letzten Jahrhundert führte zu einer Wandlung des seinerzeit bäuerlich geprägten Dorfes zu einer gut durchmischten Gemeinde mit Handwerk, Gewerbe und Dienstleistung. Aus der Zeit der stärkeren landwirtschaftlichen Orientierung stammen noch die großen Freiflächen im Dorfinnenbereich (ehem. Kälberkoppeln), die dem Dorf Drage sein offenes landschaftliches Gepräge geben. Inzwischen unterliegen diese in privater Hand befindlichen Flächen einem gewissen Druck als bebaubare „Lücken“, für die kein Bebauungsplan aufgestellt werden müsste.
Hier setzt die unter Punkt 5.1. geschilderte Absicht an, dem Dorf über eine Ortsgestaltungssatzung und einen B-Plan für den gesamten Ortskern die Prägung zu erhalten. Das betrifft insbesondere die Baudichte und Grundstücksausnutzung (über die GRZ), die Orientierung auf kleine bis mittlere Baukörper (Ein- und Zweifamilienhäuser), die Art, Lage und Gestaltung von Nebengebäuden und die Farben und Materialien für Fassaden und Dächer. Weitergehende Gestaltungskriterien (s. auch Anhang) sollen gemeinsam mit interessierten Bürger/innen erarbeitet werden.
Im Ortsbereich befinden sich heute noch 40 Reetdachhäuser (zwei davon unter Denkmalschutz, beide in privatem Besitz), deren bedarfsgerechte Neueindeckung nicht immer vom Eigentümer finanzierbar ist, ganz abgesehen von der hohen Versicherungsprämie für Brand- und Sturmschäden. In der Vergangenheit konnte häufig von Förderprogrammen Gebrauch gemacht werden; in der Zukunft muss durchaus damit gerechnet werden, dass einige dieser Häuser eine Hartbedachung erhalten; auch dieser Perspektive soll die beabsichtigte Ortsgestaltungssatzung gerecht werden. Erfreulicherweise sind in der jüngeren Vergangenheit aber auch einige Neubauten mit Reet gedeckt worden, deren Material teilweise von einem örtlichen Reethändler erworben wurde, der das Reet in der näheren Umgebung erntet.
Als gestalterische Elemente im Dorf sind ortsbildprägende Bäume und die historische Bauernglocke zu nennen. Während im Rand- und Außenbereich landschaftstypische Kopfweiden das Bild bestimmen (auch im Wappen festgehalten), ist die Hauptachse des Dorfes durch Linden geprägt. Sie wurden im Rahmen der Dorferneuerung vor ca. 30 Jahren gepflanzt. Ergänzt werden sie durch Eschen und Erlen, die die Nebenstraßen säumen. Hinzu kommen in den offenen Vorgärten vieler älterer Gebäude prachtvoll gewachsene Blutbuchen, Eichen und Kastanien, wobei letztere trotz intensiver Vorsorge hinsichtlich Miniermottenfallen und herbstlicher Laubvernichtung wohl bis auf wenige Exemplare abgängig sind. Die Bauernglocke steht an exponierter Stelle im Dorf gegenüber dem Kaufmann und dem liebevoll angelegten Feuerwehrmuseum (altes Feuerwehrhaus, s. auch Foto im Anhang).
Gebäudesanierungen, Aus- und Umbauten, barrierefreie Zugänge und Gestaltungen obliegen den privaten Eigentümern. Hier möchte die Gemeinde wenig einschränkende Auflagen festsetzen. Der Anschluss ans Nahwärmenetz ist nach wie vor möglich, Solarenergienutzung gewünscht, als alternative Heizmöglichkeiten stehen aber auch Erdgas und andere individuelle Lösungen zur Verfügung. Windenergienutzung in größerem Umfang ist allerdings im Landschaftsraum aufgrund der europäischen FFH- und Vogelschutzrichtlinien nicht zulässig.
Die Gemeinde selbst betreibt lediglich das Dorfgemeinschaftshaus mit integrierten Räumen der Freiwilligen Feuerwehr. Das Haus ist ans Nahwärmenetz des ortsansässigen Wärmeanbieters (Biogas …) angeschlossen. Alle Zugänge und Verbindungen im Haus sind barrierefrei. Das Haus ist in gutem Zustand, wird laufend unterhalten und gepflegt von Gemeindearbeitern und ehrenamtlichen Kräften. Für Unterhaltung, Reparaturen und Instandsetzung wird regelmäßig ein Betrag im Haushaltplan der Gemeinde eingesetzt.
Die öffentlichen Grünflächen um das Dorfgemeinschaftshaus, an der Bauernglocke, an der zentralen Bushaltestelle, am Ehrenmal und an der Bade- und Kanueinsatzstelle werden von den angestellten Gemeindearbeiter/innen gepflegt; grundsätzlich ohne Einsatz umweltschädlicher Hilfsmittel und Substanzen. Bei Neuanlagen, Nachpflanzungen und größeren Pflegemaßnahmen wie Kronenschnitt unterstützen auch ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde.
Das Dorf ist umgeben von wechselfeuchten Grünlandflächen in den Niederungsgebieten und knickreichen Ackerflächen auf der Geest. Die zunehmende Industrialisierung in der Landwirtschaft und der weiterhin zunehmende Anbau von Mais gefährden hier allerdings sowohl das Landschaftsbild als auch die Artenvielfalt der ursprünglichen Flora und Fauna. Einzelne Vorschläge und Ideen zur Anlage von Blühstreifen entlang der Wege und Obstbaumanpflanzungen auf breiten Wegerandstreifen konnten sich bisher noch nicht durchsetzen. Drei Imker im Dorf sorgen allerdings mit ihren Bienenvölkern für die Bestäubung des vorhandenen Obstbaumbestandes.
Während im Wappen noch die Sumpfdotterblume als typische Vertreterin der heimischen Flora stilisiert wurde, ist diese Pflanze an den Gewässern und in den Feuchtzonen nur noch selten zu finden. Im Gegensatz dazu die wesentlich seltenere Krebsschere, die trotz reichlicher Nährstoffzufuhr in den Gräben der Niederungsbereiche große Bestände erhält.
Im Eidervorland der Gemeinde hat sich eine Kolonie von Trauerseeschwalben behauptet und in den Buschzonen vorm Eiderdeich können Blaukehlchen beobachtet werden. Die Störche aus den Nachbargemeinden besuchen die feuchten Wiesen zur Futtersuche; ebenso die Graureiher, sogar ganzjährig; und ein Seeadlerpaar brütet in der näheren Umgebung. Mit einer kleinen Waldparzelle im Osten der Gemeinde hat Drage ein Ökokonto angelegt. Für einige Landwirte aus der Umgebung sind Ausgleichsflächen mit lediglich extensiver Nutzung ausgewiesen. Hier weiden überwiegend robuste Galloways und Highland-Rinder.
Die Ausbringung der in der Landwirtschaft anfallenden Reststoffe erfolgt meist über den Umweg durch die Biogas-Gärbehälter, so dass die verbleibenden auszubringenden Gärreste weit weniger Geruchsbelästigung verursachen als andernorts die reine Gülle. Die ausgebrachte Menge bezüglich der Belastung des Grundwassers ist aber sicherlich auch hier ein Problem; der Modellversuch eines ansässigen Landwirts mit der Uni Hannover, die Gärreste zu trocknen und damit die enthaltenen Nährstoffe längerfristig zu binden, wird noch ausgewertet.
Der sanfte Tourismus in der Region wird über eine Ausschilderung und verschiedene Radwanderkarten auch durch Drage gelenkt. Für die Radfahrer (und Wanderer) gibt es auf dem Weg zur Schleuse Nordfeld und zum Übergang nach Dithmarschen eine Unterstellhütte. Der beliebte Eider-Treene-Sorge-Radweg führt hier vorbei.
Schützhütte für Fahrradtouristen auf dem Weg zur Schleuse Nordfeld
(im Hintergrund frisch frisierte Kopfweiden)
Themenfeld 5.4 – Innovative Ansätze für Daseinsvorsorge und Infrastruktur
Hier ein Statement zur Daseinsvorsorge (Auszug aus dem Förderantrag an die AktivRegion für die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses):
>> Im Dorfzentrum befindet sich das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) direkt gegenüber der Sportanlage. Das Gebäude wurde 1986 erbaut. Nach der Schließung der letzten Gastwirtschaft wurde das Gebäude erweitert und umstrukturiert. Das DGH ist inzwischen ein etablierter und wichtiger Bestand teil für die 620 Einwohner Drages und das Leben innerhalb des Ortes. Sämtliche ortsansässigen Vereine und Gremien nutzen die Räumlichkeiten sowohl im Sommer als auch im Winter. Innerhalb des DGH befinden sich der Schulungs- und Kameradschaftsraum der freiwilligen Feuerwehr sowie der Geräteraum und der Stellplatz für das Einsatzfahrzeug. Für die gemeinsame Nutzung stehen ein Gymnastik- und Veranstaltungsraum sowie ein Sitzungsraum inklusive Tresen und Küche zur Verfügung. Alle Vereinsfeste finden im DGH statt. Durch die Aktion „Essen in Gemeinschaft“ und die Gymnastikgruppe wird vor allem die ältere Bevölkerung ins Dorfleben mit eingebunden und einer Vereinsamung vorgebeugt. Für die Bewohner des Senioren- und Pflegeheims Dahrenhof ist das Veranstaltungsangebot von besonderer Bedeutung. Viele kommen mit Rollstühlen und Rollatoren zu dem nahe gelegene DGH. Das DGH ist ein Raum für Begegnungen, der eine funktionierende Nachbarschaftshilfe unterstützt. Beispielsweise werden bei der Aktion „Essen in Gemeinschaft“ weniger mobile Menschen von anderen Dorfbewohnern mit dem Auto abgeholt.
Durch das Kinderfest, den Konfirmationsunterricht und die freiwillige Feuerwehr wird die Bindung zum Dorf bei den Kindern und Jugendlichen gestärkt und soziales Engagement von klein auf gelernt.
Gemeinsam mit der Bevölkerung wurde in einer Einwohnerversammlung über die geplante Maßnahme und das Nutzungskonzept debattiert. Es wurden sowohl die optische Gestaltung, die Funktionalität als auch der soziale Aspekt betrachtet.
Die Einbindung der älteren Menschen in die Dorfgemeinschaft und die Aufrechterhaltung der sozialen Strukturen stehen klar im Fokus. Das Projekt setzt auf Vernetzung innerhalb des Dorfes und eine Aufrechterhaltung der Nachbarschaftshilfe trotz einer Alterung der Gesellschaft. Der Vereinsamung älterer allein lebender Menschen wird entgegen gewirkt und ein Beitrag geleistet zum aktiven Umgang mit den Auswirkungen des demographischen Wandels. <<
Zur Verbesserung der Verkehrssituation plant der Kreis Nordfriesland für den Einzugsbereich unserer Gemeinde die Einrichtung eines Rufbus-Systems, das 2-stündlich angefordert werden kann und zum ÖPNV-Tarif genutzt werden kann.
Das aktuell vorhandene ÖPNV-System, das die Gemeinde mit Friedrichstadt (Bahnhof), Husum (Versorgungszentrum, Kreisstadt), Erfde (Schulstandort) und Dörpstedt (Umsteiger nach Schleswig) verbindet, soll dabei eingebunden und erhalten werden. Derzeit wird unser Dorf an Werktagen 10 mal (an Schultagen 15 mal) von zwei Buslinien angefahren, am Wochenende (Sa + So) nur 3 mal mit Linientaxi.
Für den Individualverkehr und Lieferverkehr werden die vorhandenen Gemeindestraßen und Wege unter Hinzuziehung der Fachkompetenz im Amt Nordsee-Treene instand gehalten; für den landwirtschaftlichen Verkehr müssen die vorhandenen meist zu schmalen Spurwege zukünftig ausgebaut werden und für eine gemeinschaftliche Nutzung mit Fahrrad-, Rollator- und anderen Nutzungsformen hergerichtet werden. Den Anfang hierbei macht ein Verbindungsweg, der im letzten Jahr mit verdichtetem Recyclingmaterial auf gebrochener und schräg gedrückter Betonspur bedarfsgerecht von einer heimischen Firma hergestellt wurde.
Im Bereich E-Mobilität ist für das Jahr 2018 die Installation einer Ladestation von Seiten des Stromversorgers mit amtlicher Unterstützung vorgesehen. Der örtlich ansässige Strom- und Wärmeproduzent soll dabei berücksichtigt werden.
Die Gemeinde hat sich frühzeitig der Breitbandnetz Gesellschaft Nordfriesland angeschlossen und ist Mitglied im Breitband-Zweckverband. Bei der Verlegung der Nahwärmeleitungen wurden wurden zeitgleich Leerohre mit eingezogen, die für die Verlegung der Glasfaserkabel zur Verfügung stehen.
Für die aktuelle und zukünftige Energieversorgung stehen Strom aus Sonne und Biomasse, Wärme aus Biomasse, Erdgas, Wärmepumpen Luft-Luft und traditionelle Feststoffheizungen nebeneinander. Windkraftnutzung ist in der Eider-Treene-Sorge-Landschaft nicht zulässig (nur 2 kleine Windturbinen versorgen einen Hof und eine Werkstatt. Der ortsansässige Energieproduzent hat seine Motoren umgestellt von Grundlastversorgung auf Spitzenbedarfsdeckung.
Für die Naherholung und den sanften Tourismus bietet Drage ein weitreichendes Wanderwegenetz, die Kanueinsatzstelle und die Flussbadestelle an der Eider (s. Auch 5.1) mit Toilette, Dusch- und Umkleidemöglichkeit. Attraktiver Anlaufpunkt für Radwanderer ist die Schleuse Nordfeld, der Übergang von der Mitteleider zur Untereider. Der Fluss kann hier überquert werden um die Radwanderung auf den Nachbarkreis Dithmarschen auszudehnen. Im Sommer können zudem die Schleusungsvorgänge beobachtet und vom Schleusenwärter erläutert werden.
Seit einigen Jahren bietet eine Familie am Dorfrand im Rahmen der Initiative „Wildes Schleswig-Holstein“ – „Schlafen unterm Sternenhimmel“ die Möglichkeit zum kostenlosen Zelten in freier Natur an (nur für Wanderer und Radler). Dieses Angebot wird sehr gut angenommen.
Zum Bereich der Naherholung gehören auch unser Rodelberg, der Schlittschuhteich, der Kinderspielplatz im Dorfzentrum mit dem Bolzplatz, der auch für Sommerveranstaltungen wie das Kinderfest genutzt wird.
Multifunktionales Dorfzentrum ist das Dorfgemeinschaftshaus (DGH). Hier hat die Freiwillige Feuerwehr ihren Stützpunkt und alle für die Einsätze erforderlichen Fahrzeuge und Gerätschaften. Der kürzlich realisierte Anbau für Umkleideräume und Werkstatt (s.o.) unterstreicht die Wertschätzung und Bedeutung dieser wichtigen Einrichtung und des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitglieder (Kamerad/innen).
Im DGH findet das eigentliche Dorfleben statt: alle öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, alle Vereine und Initiativen im Dorf (außer Sport- und Schützenverein, die eigene Vereinsräume haben, aber auch hier ihre Feste feiern), private Feiern aller Couleur, Gymnastikkurse, Kreativrunden, Veranstaltungen der Theoderlüüd etc. Auch für interne und externe Angebote von Bildungseinrichtungen wie VHS, Ortskulturring, private Anbieter steht das Haus bei Bedarf offen.
Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe steht seit Sommer 2016 eine „Tauschhütte“ im Dorf, in die die Dorfbewohner/innen nicht mehr benötigte Wertgegenstände deponieren können, die zu schade zum Wegwerfen sind (intaktes Spielzeug, Bücher, Haushaltsgeräte etc.). Im Gegenzug (Tausch) lassen sich dort Dinge des täglichen Lebens finden, die gebraucht aber noch weiter nutzbar sind. Die Tauschhütte wird ehrenamtlich betreut.
Themenfeld 5.5 – Interkommunale Kooperationen
Kooperationen mit den benachbarten Kommunen und weitergehend im Landschaftsraum bestehen auf mehreren Ebenen und werden kontinuierlich weiterentwickelt:
· mit der Nachbargemeinde Seeth wird der Turn- und Sportverein (TSV Seeth-Drage), die Jugendfeuerwehr, die Theatergruppe und der Spielkreis für Kleinkinder (alternativ zum Krippenangebot in Friedrichstadt) gemeinsam organisiert. Eine gemeinsame Kreativrunde der Landfrauen, ein Technik-Angebot für Jugendliche, ein Ferienprogramm für die Kinder beider Gemeinden, Frühstücksangebote und Essen in Gemeinschaft sowie die Zusammenarbeit im Sozialverband sind hier zusätzlich zu benennen. Darüber hinaus werden auf ehrenamtlicher Basis gemeinsame Ausflüge (z.B. nach Wacken) organisiert.
· Der SSF (Sydslevigsk Forening) organisiert Veranstaltungen mit der Nachbargemeinde Schwabstedt und begrüßt dabei bis zu 1000 Teilnehmer pro Jahr.
· Der Hegering ist ein Zusammenschluss der Gemeinden Drage, Seeth und Koldenbüttel.
· Im Stapelholmer Heimatbund beteiligt sich die Gemeinde an Heimatfesten im gesamten Landschaftsraum Stapelholm mit ihren 10 Gemeinden und arbeitet engagiert im Förderverein Landschaft Stapelholm e.V. mit.
· Zur wirtschaftlichen Förderung des Tourismus hat sich die Gemeinde dem Tourismusverein Friedrichstadt und Umgebung e.V. angeschlossen.
· Trotz nur geringer Waldflächen im Gemeindegebiet ist Drage Mitglied in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW) und unterstützt aktiv die Aktionen „Tag des Baumes“ und „Rettet die Kastanien“. Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Seeth wird alljährlich im Frühjahr die Aufhängung der Kastanienminiermottenfallen vorbereitet und im Herbst das Einsammeln und schadlose Entsorgen des Kastanienlaubs organisiert.
Schwerpunkte bei der Entwicklung neuer interkommunaler Kooperationen setzt die Gemeinde hinsichtlich der Daseinsvorsorge, insbesondere für Kinder, Ältere und Menschen mit Behinderung sowie der Verbesserung der Infrastruktur, der Versorgung und nicht zuletzt im Hinblick auf Kosteneinsparungen.
Die ehrenamtlichen „Kümmerer und Kümmerinnen“ für Geflüchtete aus den Kriegs- und Krisengebieten arbeiten überörtlich mit den Organisationen und Ehrenamtlern der Nachbargemeinden zusammen und organisieren z.B. gemeinsame Sportangebote, Chorsingen und kulturelle Veranstaltungen.
Die oben aufgeführten örtlichen und überörtlichen Vereine organisieren regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen wie Dorffeste, Theaterabende, Kinovorstellungen, Lesungen und Konzerte; zu Mariä Lichtmeß das traditionelle Bekenbrennen und zum Advent den traditionellen „Weihnachtsmarkt“. Nicht unerwähnt bleiben darf hier der stets engagierte Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Arbeit der AktivRegion wird überwiegend vom Bürgermeister und seinen Stellvertretern begleitet; hier mit besonderem Augenmerk auf Fördermöglichkeiten zugunsten der Gemeinde und ihrer Bürger/innen (z.B. Daseinsvorsorge, Infrastruktur, Reetdach-Programm).